Am Dienstag noch ganz guter Dinge und in Vorfreude auf die Vollnarkose 🙂
Schöne Aussicht aus meinem Zimmer 🙂 Die Nacht vor der OP.
OP- Tag. Von Nervosität keine Spur. Erstmal noch Selfies machen. Und die letzten Atemzüge durch die Nase genießen. Wann werde ich denn endlich in den OP gefahren?
OP- Hemdchen „sitzt“, die Thrombosestrümpfe ebenfalls. Es kann losgehen.
Ich werde nicht direkt in den OP gebracht. Zunächst muss ich eh Platz wechseln. Von meinem kuscheligen Bett muss ich mich auf den harten, flachen OP-Tisch legen. Das modische Hemdchen muss ich ausziehen, stattdessen bekomme ich 2 vorgewärmte Frotteedecken übergelegt. Und dann gehts in den Einleitungsraum. Dort werde ich die Vollnarkose bekommen. Die Aufregung steigt 🙂 Erstmal staune ich immer wieder, wie riesig die Beatmungsmaschine ist, von der mein Leben abhängt. Die ganzen Schläuche machen mir ein bisschen Angst. (Ich weiß nicht wieso, aber ich mag keine Schläuche. Nur die glatten. Die anderen verursachen ein komisches Gefühl in mir). Während ich noch ganz konzentriert alles begutachte, kommt der Anästhesist. Juhuu, los geht der Spaß, denke ich mir. Ich werde ans EKG, an ein Blutdruckmessgerät und ans Pulsoxometer angehängt. Mein Puls ist im normalen Bereich, eher sogar gechillt für meine Verhältnisse, Blutdruck auch. Aber das EKG interessiert mich eh grad nicht. Ich schau eher den Leuten zu, wie sie da rumwuseln. Dann wird mir der Zugang gelegt (rosa, wie immer und im Handrücken, wie ich es gewünscht hab). Ich werd an die Infusion gehängt, stinknormale Kochsalzlösung. Dann kommt da noch eine Spritze mit irgendwas. Egal, was es war, es ist verdammt geil. Das war das Schmerzmittel. Vor Narkosen bekommt man Opiate gespritzt. Alles verläuft so, wie ich es mir vorgestellt hab. Um die Sauerstoffsättigung im Blut zu erhöhen (wichtig für die Zeit zwischen Einschlafen und Intubation) hat man mir eine Maske aufs Gesicht gedrückt. Grrrr…. wollte doch noch zuschauen, wie das Propofol in meine Venen gepumt wird. Und da war sie schon, die Spritze mit der weißen Flüssigkeit. Ihr hättet mal meine Augen sehen müssen. Wie ein kleines Kind an Weihnachten hab ich mich gefreut. In meiner Hand wurde es kalt. Mir wurde schwindelig und das Bild verschwamm. Ich hatte das Gefühl, zu ersti -zack, weg.
Erst, nachdem ich wieder zu mir kam, wurde der Tubus aus dem Hals gezogen. Die Nase war zu. Und dick. Ich hatte brummende Kopfschmerzen. Mein erster Gedanke: In 24 Stunden ist es vorbei.
Ich war sehr schnell ansprechbar und fit und durfte schnell zurück ins Zimmer. Da hab ich mich gleich mal umgezogen. Mit der Infusion nicht ganz einfach, aber wenn man den Dreh raus hat gehts. Das Rauchen war ne blöde Idee. Mit den Tampons in der Nase ist das unangenehm. Den Rest des Tages hab ich geschlafen, sofern es ging. Die Nacht war furchtbar. Bin ständig wach geworden. Entweder, weil mein Mund so trocken war, oder weil ich aufs Klo musste. Heute dann die Erlösung. Zuerst hab ich nen Schrecken bekommen, weil es hieß, die Dinger müssen noch nen Tag drin bleiben. Hab dann Terror geschoben und der Chefarzt hatte Erbarmen mit mir. Das Ziehen war auch nochmal äußerst schmerzhaft und als die Tampons draußen waren, konnte ich den vollen Umfang des Grauens sehen. 10 cm lang und ca. 2 cm breit… Hat danach noch ordentlich nachgeblutet, aber irgendwann war Ruhe. Geschafft. Jetzt muss ich noch bis Samstag hierbleiben, aber das geht 🙂
Was wurde gemacht? Ich kam mit einer chronischen Pansinusitis und Sinusitis Frontalis. Zuerst wurde der ganze Eiter aus den Nebenhöhlen ausgesaugt, dann die entzündeten Schleimhäute abgetragen, und dann mussten noch Verwachsungen entfernt werden, die nach der letzten OP entstanden sind -.- Und jetzt bitte nie, nie mehr…